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Last Chance 2015 – Ausstellungen, die man noch gesehen haben muss!

Beginnen wir das Jahr doch damit, unseren guten Vorsätzen Taten folgen zu lassen. Mehr Kunst, mehr Kultur, mehr Muße! Und da die meisten von uns es im letzten Jahr vor lauter Weihnachtsvorbereitungen und Feiertagsstress nicht mehr geschafft haben, die Seele gerade in der besinnlichen Zeit baumeln zu lassen, sind hier noch einmal die Ausstellungen gelistet, die man auf jeden Fall für den Start in das Kunstjahr 2015 gesehen haben muss.



Yves Scherer – Closer, Galerie Guido W. Baudach, Berlin – noch bis 10. Januar 2015
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Yves Scherer, Whenever I get gloomy with the state of the world, I think about the arrivals gate at Heathrow Airport (Copper), 2014 Hartschaum, 3D-Druck, Kupferbeschichtung / Holzkiste, LED Licht, Ventilatoren, Fell, 165 x 48 x 35 cm, Courtesy Galerie Guido W. Baudach, Berlin Foto: Roman März, hier klicken für die Bildergalerie

Von vielen als die Ausstellung des Jahres bezeichnet, sind wir von derive noch nicht ganz so überzeugt. Die Ausstellung des jungen Schweizer Künstlers Yves Scherer (*1987) verwandelt den Ausstellungsraum der Galerie Guido W. Baudach in einen intermediären Raum, in dem sich das private Leben weltbekannter Stars mit dem unseren verschränkt. Die Ausstellung „Closer,“ benannt nach dem englischen Celebrity-Magazin, beleuchtet die Nähe und Allgegenwart von Prominenten, die Auflösung der Grenzen von Öffentlichem und Privatem in unserer virtuellen Alltagskultur: Da sind Aufnahmen von Prominenten, die sie in vermeintlichen Momenten der Privatheit zeigen, an Decken, Wänden und Boden der Galerie befestigt. Das abstrahierte Bildnis Emma Watsons steht mehrfach als digital modellierter, fast lebensgroßer 3D-Druck im Raum, immer wieder dazwischen zerschmolzene Computerskulpturen, die die Ortlosigkeit der Virtualität verbildlichen. Was damit jetzt auch noch verbrannte Tatami-Matten zu tun haben? Wir wissen es selbst nicht so genau, am besten ihr macht euch selbst ein Bild: noch bis 10. Januar!

Brent Wadden –Pit Pony, Peres Projects, Berlin – noch bis 10. Januar 2015
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Brent Wadden, No. 7 (The Hub), 2014, hangewebte Fäden, Wolle, Baumwolle, Acryl auf Leinwand, 268 x 227 cm, Courtesy: Peres Projects, Foto: Trevor Good, hier klicken für die Bildergalerie

Perfekt für eine neujährliche Entschleunigung eignen sich Brent Waddens großformatige Webarbeiten bei Peres Projects. Wie sanfte, leise Wellen durchziehen geometrische Formen die gewebte Bildfläche, die der kanadische Künstler (*1979) aus handfabrizierten Fäden und Resten gebrauchter Wolle herstellt. Leichte Variationen in den Webmustern und kleine Unregelmäßigkeiten in den Webfäden brechen dabei die geometrische Strenge der Formen auf. Die Scharfkantigkeit der Linien und die Systematik der Wiederholung werden durch die eingewebten Fehler des Materials gemildert, oder einfach dadurch, dass dem Künstler ein verwendeter Faden ausgeht und er mit einem ähnlichen weitermachen muss. So scheint es als forme die Ruhe und Langsamkeit der manuellen Technik und die Wahl des Materials eine eigene innere Klarheit und Gesetzmäßigkeit, die der logischen Abstraktion der Geometrie ein sinnliches Erleben gegenüberstellt. Die verschieden vertikal und horizontal kombinierten Muster, die in Spalten aneinandergereiht oder auch gedreht und gespiegelt zusammengenäht sind, sorgen noch bis 10. Januar für sinnliche Momente!
Lutz Braun und Sebastian Hammwöhner, Berlin – Les feulies, Galerie Sandra Bürgel – noch bis 10. Januar 2015
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Lutz Braun & Sebastian Hammwöhner, "Les Feulies", Ausstellungsansicht, Galerie Sandra Bürgel, Berlin 2014, Courtesy Galerie Sandra Bürgel, Berlin


Für die Ausstellung „Les feulies“ in der Galerie Sandra Bürgel haben sich die Künstler Lutz Braun und Sebastian Hammwöhner zusammengetan und gemeinsame Bilder gemalt. Diese Vermischung zweier Bildwelten, die sich beide auf unterschiedliche Weise auf die Stofflichkeit unserer Welt beziehen, fügt sich in den gemeinsamen Arbeiten zu einer großartigen, neuen Welt zusammen. Die Bilder wirken wie pointierte Abstraktionen von dem, was die beiden Künstler in ihrer Bildsprache verbindet: der flirrenden Präsenz in den illusionistischen Teppich-Bildern Hammwöhners, in denen der zarte Farbauftrag die archaische Motivik der stofflichen Fassbarkeit entzieht und der schleierhaften Wahrnehmung verlorener Wesen in den surrealen Welten Brauns, die sich vor unserer Augen aufzulösen drohen. Dass dabei auf nahezu allen stofflichen Bildträgern gemalt wird, die sich im Umfeld der Künstler befinden, lässt unsere Welt nur noch mehr mit den gemalten Traumwelten kollabieren. Unbedingt noch bis 10. Januar eintauchen!


Matthias Philipp

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